ABC des Holzes

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Abbund

Der Abbund bezeichnet die Ermittlung von z. B. Längen und Abschnitten für die Holzkonstruktion durch Aufschnüren, Zeichnen oder Berechnungen sowie der tatsächliche Zuschnitt der Hölzer. Heutzutage wird der Abbund meistens mit speziellen Computerprogrammen vorbereitet und zum Teil auch mittels Abbundmaschinen vollautomatisch zugeschnitten. Trotzdem erlernt jeder Zimmerer die traditionellen Methoden, da diese auf Baustellen bei Sanierungen oder kurzfristigen Änderungen immer wieder gebraucht werden.

Altholz

Altholz hat bereits einen Verwendungszweck erfüllt. Je nach Zustand kann es weiterverwendet werden, nach dem Kaskadennutzungsprinzip zu Holzwerkstoffplatten verarbeitet oder thermisch verwertet werden, d.h. es wird zur Energieerzeugung eingesetzt.
Altholz

Aufschlagen

Als Aufschlagen (auch aufrichten/richten) wird die Montage einer fertig abgebundenen Konstruktion (z. B. Dachstuhl, Riegelwand) bezeichnet.

Biozide

Biozide sind chemische Substanzen, die zur Bekämpfung von lebenden Organismen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Fungizide und Insektizide. Biozide können den menschlichen Organismus schädigen. Im Holzbau kann durch konstruktive Maßnahmen fast zur Gänze darauf verzichtet werden.

Blockbau

Der Blockbau ist eine der ältesten Holzbauweisen, bei welcher durch das Übereinanderschichten von Rundstämmen oder Kanthölzern Wände erzeugt werden, die mittels speziellen Eckverbindungen Gebäude (Blockhäuser) bilden. Nicht zuletzt durch das natürliche Quell- und Schwindverhalten von Holz bedarf diese Bauweise speziellem Fachwissen.

Brandschutz

Unter Brandschutz versteht man alle Maßnahmen, die der Entstehung und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorbeugen und bei einem Feuer die Rettung von Menschen und Tieren sowie Löscharbeiten ermöglichen.

Brettsperrholz (BSP)/Cross Laminated Timber (CLT)

Durch die lage- und kreuzweise Verleimung nebeneinanderliegender Bretter (Lammellen) zu Platten mit einer Größe von bis zu über 3 m Breite und bis zu über 20 m Länge. Üblicherweise werden 3-7 Lagen mit Dicken bis zu 30 cm und mehr hergestellt. BSP kommt vor allem im mehrgeschoßigen Wohnbau zur Anwendung und kann, je nach Brandschutzanforderungen, auch innen als Holzoberfläche sichtbar bleiben.

CO2-Senke

Die CO2-Senke wird auch Kohlenstoffsenke genannt. Damit bezeichnet man ein Reservoir, das Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern kann. Besonders wirksame CO2-Senken sind Holz und Torf.

Dachlattung

Als Dachlattung bezeichnet man die Lattung, auf welcher die Dacheindeckung (z. B. Betondachsteine, Tondachziegel, Faserzementplatten, …) verlegt und auch befestigt wird.

Dämmung

Je nach örtlicher Gegebenheit wird die Wärmedämmung durch Dachdämmung, Zwischendeckendämmung oder Wanddämmung vorgenommen. Dafür wird entweder das herkömmliche Verlegen der Dämmung oder ein spezielles Einblasverfahren verwendet.

Diele

Dielen sind lange Bretter, die direkt nebeneinander verlegt werden. Sie zählen zu den ältesten bekannten Bodenbelägen. Klassisch reichen Massivholzdielen von Wand zu Wand (Schlossdiele), die Landhausdiele besteht aus einem einzigen Stück Holz mit weiteren Schichten. Terrassendielen sind speziell für die Verlegung im Außenbereich gedacht.

Dreischichtplatte

Dreischichtplatten sind Holzplatten in Formaten bis zu 2,10 m x 5,00 m und den üblichen Stärken von 19 mm, 22 mm und 27 mm. Sie können konstruktiv oder als Sichtverkleidung eingesetzt werden, entsprechend gibt es unterschiedliche Oberflächenqualitäten.

Echtholz

Jeder Werkstoff aus Holz, also neben Massivholz auch Furnier und Leimholz, zählt als Echtholz.

Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)

EPS ist besser bekannt unter dem Markennamen „Styropor“. Mithilfe von Wasserdampf werden die Kügelchen zu einem stabilen Hartschaumgerüst verbunden, welches gern als günstiges Dämmmaterial mit einer guten Wärmeleitfähigkeit verbaut wird. Da es erdölbasiert ist und auch die Entsorgung ein Problem darstellen kann, wird es im Holzbau sehr begrenzt eingesetzt.

First

Der First ist eine fast immer waagrechte Dachlinie als höchster Verschneidungspunkt zweier Dachflächen, durch schiefe Grundrisse kann diese Linie auch nicht waagrecht verlaufen. Hier spricht man dann von einem steigenden bzw. fallenden First.

Forstwirtschaft

Die Forstwirtschaft stellt jenen Teil der Volkswirtschaft dar, die den Wald der Gesellschaft durch die Bereitstellung materieller (z. B. Holz, Trinkwasser) und immaterieller Leistungen (Wald als Erholungsraum) nutzbar macht.

Frühholz

Der Teil des Jahrringes, der im Frühjahr gebildet wird, wird Frühholz genannt. Frühholz besteht aus weitlumigen, dünnwandigen Zellen für den Transport von Wasser und darin gelösten Stoffen.

Giebel

Als Giebel bezeichnet man die obere, auf der Ebene des Daches zum Dach hin abschließende Außenwand eines Gebäudes. Der Begriff schließt den darunter liegenden Teil der Hauswand bis hin zum unteren Rand mit ein.

Gleichenfeier

Die Gleichenfeier (auch Richtfest) wird im Allgemeinen auf der Baustelle gefeiert, wenn der Rohbau erstellt ist und der Dachstuhl aufgebracht ist. Die Gleichenfeier findet auf der Baustelle statt, und die Bauherren sorgen für Getränke und etwas zu Essen.

Grat

Der Grat ist die Dachverschneidungslinie, die sich beim Zusammentreffen zweier Dachflächen an einer Außenecke ergibt und von der das Niederschlagswasser immer wegläuft.

Grundierung

Grundierung wird der Erstanstrich der Hölzer genannt, der den weiteren Anstrichen eine bessere Haftung ermöglichen soll. In vielen hochwertigen Grundierungen sind bereits die ersten Bestandteile zum Holzschutz enthalten.

Holzschutz

Zum Holzschutz, wie z. B. dem konstruktiven Holzschutz, Holzschutzmittel, Imprägnierungen, Öl, Wachs, zählen alle Maßnahmen, die zur Erhaltung und Verlängerung der Funktionstüchtigkeit und Gebrauchsdauer von Holz- und Holzwerkstoffprodukten beitragen. Es wird immer danach getrachtet, durch konstruktiven Holzschutz keine chemischen Holzschutzmittel verwenden zu müssen.

Heimische Holzarten

Bezeichnung für alle Holzarten von Bäumen, die in Mitteleuropa heimisch sind. Genauer sind dies Baumarten, die seit dem Ende der letzten Eiszeit in Mitteleuropa ohne Einwirkung des Menschen verbreitet sind. Die Fichte und die Tanne sind hier die im Holzbau am meisten eingesetzten Vertreter.

Ichse

Die Ichse (auch Kehle) ist die Dachverschneidungslinie, die sich beim Zusammentreffen zweier Dachflächen an einer Innenecke ergibt und zu der das Niederschlagswasser immer hinläuft.

Imprägnierung

Das Verfahren zum Schutz von Holz gegen Wasser, Öl und ähnliches wird Imprägnierung genannt.

Istmaß

Das Istmaß bezeichnet die tatsächlich gemessenen Werte eines Werkstücks. Diese Maße können je nach Material, Feuchtigkeit und Temperatur vom Nennmaß abweichen.

Jahresring

Die jährliche Zuwachszone eines Baumes mit deutlicher Abgrenzung zwischen dem in der Vegetationsphase im Frühjahr (Frühholz) und dem in der Vegetationsruhe entstandenen Holz (Spätholz) wird Jahresring genannt.

Kernholz

Das Kernholz besteht im Gegensatz zum Splintholz aus verholzten toten Zellen, die dunkel gefärbt sind. Kernholz ist fest und bildet die zentrale stützende Säule eines Baumes. Es besteht aus einem System hohler, nadelartiger, durch den natürlichen, baumeigenen Klebstoff Lignin zusammengehaltenen Zellulosefasern.

Konterlatten

Um einen ausreichenden Platz zur Hinterlüftung von Dacheindeckungen, Wand- und Deckenvertäfelungen, wird eine Unterkonstruktion aus Dachlatten und Konterlatten aufgebaut. Die Konterlattung verläuft dabei quer zur Verlegerichtung der Vertäfelung.

Lack

Lack ist ein breit gefächerter Begriff zur Bezeichnung aller Mittel, mit denen Holz und andere Materialien beschichtet werden können. Lack bildet im Vergleich zur Lasur eine geschlossene Schicht und soll deshalb nur bei maßhaltigen Bauteilen eingesetzt werden. Man unterscheidet zwischen lösungsmittelhaltigen und mit Wasser verdünnbaren Holzlacken.

Lasur

Eine Lasur ist eine (teil)transparente Beschichtung, die zur Farbgestaltung und zum Holzschutz verwendet wird. Die Maserung scheint durch und es bleibt somit die natürliche Holzoptik erhalten. Durch die offene Schicht ist sie für nicht maßhaltige Holzteile bestens geeignet.

Laubholz

Laubholz wird das Holz der Laubbäume genannt. Es ist ring- oder zerstreutporig, verfügt nicht über Harzkanäle und ist schwerer, fester und härter als das Holz von Nadelbäumen.

Luftdicht

Eine gedämmte Außenhülle muss notwendigerweise luftdicht sein, um einerseits die Konstruktion vor Kondenswasser und die damit einhergehenden Schäden zu schützen, und um andererseits auch die geplanten bauphysikalischen Eigenschaften (Wärmeschutz, Schallschutz, Brandschutz, …) des Bauteils wirklich zu erfüllen. Luftdichtes Bauen ist keine Besonderheit im Holzbau, sondern in allen Wohngebäuden notwendig, um ein behagliches Bewohnen und über lange Zeit funktionierende Gebäude zu ermöglichen.

Maserung

Die (Holz-)Maserung bezeichnet die sich im Holz abzeichnenden, sichtbaren Linien in der Holzstruktur.

Massivholz

Massivhölzer besitzen die unveränderte, gewachsene Struktur des Holzes. Sie werden als Schnittware in Form von Balken, Pfosten, Brettern, Leisten, Latten, Staffeln oder in runder Form auch als Pfähle verwendet.

Nadelholz

Das Holz der Nadelbäume wird Nadelholz genannt. Es ist leicht bis mittelschwer und dabei homogener strukturiert und – zumindest im Wald – resistenter gegenüber Schädlingen und Witterungseinflüssen als Laubholz.

Nageldichtband

Das Nageldichtband wird im Unterdach unter den Konterlatten verlegt, um das Eintreten von Wasser durch die von der Befestigung erzeugten Nagellöcher in den Dachraum zu verhindern. Alternativ kann das auch durch flüssige Nageldichtungen oder spezielle Unterdachbahnen erreicht werden.

Nennmaß

Das Nennmaß bezeichnet das Maß, mit dem technische Zeichnungen und Planungen vorgenommen werden. Durch das natürliche Verhalten von Holz, je nach Feuchtigkeit zu quellen und zu schwinden, kann das Nennmaß vom Istmaß abweichen.

Oberflächenveredelung - Oriented Strand Board (OSB)

Die Oberflächenveredelung ist eine allgemeine Bezeichnung für die optischen und technischen Verfahren zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften des Holzes. Dazu gehören in erster Linie vor allem Beschichtungen, aber auch Hobeln, Schleifen oder Bürsten.

Oriented Strand Board (OSB)

Ein OSB (oriented strands board = Platte aus ausgerichteten Spänen) ist eine Grobspanplatte, also eine verleimte Mehrschichtplatte aus aneinandergereihten langen Spänen, welche deshalb statische Funktionen übernehmen kann.

Ortgang

Als Ortgang bezeichnet man die Dachrandlinie an den Giebelseiten von Dachflächen.

Pfette

Die Pfette ist ein tragendes Holz, welches die Sparren stützt und meistens waagrecht im rechten Winkel zu den Sparren, also parallel zu Traufe und First verläuft.

Profilholz

Als Profilholz werden Bretter mit einer Profilierung an der Oberfläche, Nut und Feder oder nicht rechteckigem Querschnitt bezeichnet. Diese werden für sichtbare Holzverschalungen im Innen- und Außenbereich eingesetzt.

Riegelbau

Der Riegelbau (auch Ständerbau) ist eine „klassische“ Holzwand aus mehreren Schichten, in der die Dämm- und die Tragfunktion in einer Schicht vereint sind und somit sehr schlanke Wandaufbauten bei guten Dämmwerten ermöglicht. Durch hohe Vorfertigungsgrade kann so ein Haus in wenigen Tagen komplett einzugsbereit errichtet werden (Fertigteilhaus).

Rohholz

Das geerntete, unbearbeitete Rundholz oder Schichtholz aus dem Wald, das bereits entwipfelt und entastet wurde, wird oft auch Rohholz genannt.

Schalung

Als Schalung oder Verschalung versteht man die flächige Verkleidung einer Fläche mit Brettern. Hierbei wird zwischen Sicht-Schalungen, deren Oberfläche sichtbar bleibt, und verdeckten Schalungen, die durch weitere Ebenen später überbaut werden, unterschieden.

Sparren

Der Sparren ist ein tragendes Holz, das meistens im rechten Winkel zur Traufe von „oben“ nach „unten“ in der Dachfläche verläuft und auf dem das Unterdach bzw. die Dachlattung angebracht werden (speziell dann auch Grat- oder Ichsen-/Kehlsparren).

Thermoholz

Durch Temperatur- und/oder Hitzeeinwirkung modifiziertes Holz wird Thermoholz genannt. Dabei wird das Holz auf über 160°C bei Sauerstoffentzug erhitzt. Ziel ist, eine erhöhte Fäulnisresistenz des Holzes zu erreichen, um es dauerhaft im Außenbereich einsetzen zu können.

Traufe

Als Dachtraufe oder kurz Traufe bezeichnet man die unterste Kante einer Dachfläche, zu der das Niederschlagswasser hin abläuft. Diese verläuft meistens waagrecht und wird mit einer Regenrinne versehen. In Sonderfällen kann diese bei schiefen Grundrissen auch nicht waagrecht verlaufen. Man spricht dann von einer steigenden bzw. fallenden Traufe.

Ultraviolettstrahlung

Ultraviolettstrahlung ist eine für den Menschen unsichtbare Strahlung. Von der Sonne ausgestrahlt verändert sie mit der Zeit den Farbton von ungeschützten Holz- und Kunststoffoberflächen vor allem im Außenbereich.

Unterdach

Als Unterdach bezeichnet man die begehbare Schicht unter der Dacheindeckung, die mehrere Funktionen übernimmt, es bietet u. a. Schutz gegen Flugschneeeintrieb oder Schutz vor Windeintrieb bei ausgebauten Dachgeschoßen. Je nach Anforderungen wird zwischen regensicheren und erhöht regensicheren Unterdächern unterschieden.

Unterkonstruktion

Mit Unterkonstruktion ist meist die für die Befestigung einer Verkleidung oder Verschalung direkt anliegende notwendige Konstruktion zur Befestigung der Verkleidung gemeint.

Wechsel

Ein Wechsel in der Zimmerei ist die Unterbrechung eines oder mehrerer Balken, bei der die aufzunehmenden Lasten des oder der durchtrennten Balken auf andere Bauteile abgeleitet werden. Sie werden benötigt, um kleine Öffnungen in Balken-Konstruktionen (z. B. Rauchfang, Dachflächenfenster) herzustellen.

Wood-Polymer-Composites (WPC)

WPC sind Verbundwerkstoffe, die aus Holz, Kunststoffen und Additiven bestehen. Diese werden oft als Terrassendielen eingesetzt und zeichnen sich durch homogene Oberflächen und „Barfußtauglichkeit“ aus.

Zellulose

Zellulose Dämmstoffe werden vorwiegend zur Dämmung der Außenhülle (Dach, Wand, Decke) eingesetzt und fugenlos in Hohlräume eingeblasen. Sie besteht aus Altpapier und ist somit ein Produkt aus der Wiederverwertung.